Drucktechniken für Geschirr
sind so vielfältig wie
die Gefäße selbst.
Transfer-Druck
Transfer-Druck, oder auch Siebtransfer-Druck, ist die gängigste und einfachste Möglichkeit Porzellan oder Keramik zu veredeln.
Hierbei wird das Motiv im Siebdruckverfahren auf einen Transferträger gedruckt, geschnitten und dann manuell auf das Porzellan oder die Keramik aufgebracht.
Die Motive werden im 54er Raster 4-farbig gedruckt und können auch als Strichmotive mit Pantone, HKS oder RAL aufgedruckt werden.
Die Druckmotive werden feucht gesetzt, dann bei 840°C gebrannt und sind somit nach DIN 12875 spülmaschinenfest, kratzfest und besonders langlebig.
Beim Transfer-Druck sind Teilflächen, Vollflächen, Rundumdruck, Innendekor, Henkeldekor, Bodeninnenbild oder Bodenmarken außen realisierbar.
Auflagen können ab 100 Stück erstellt werden.
Hydrolack-Druck
Hydrolack besteht aus organischen Farben, die leuchtende und lebendige Farben erzeugen. Der hochglänzende Lack wird mit einer Art Air-Brush verfahren vollflächig aufgetragen.
Auch Neontöne und Lacke mit Glimmereffekt sind möglich.
Vollflächige Spritzungen können mit dem Transfer-Druck veredelt werden. Hierbei werden spezielle organische Niedrigtemperaturfarben verwendet (XPressionfarben).
Beim glänzenden Druck wird der Druck mit einem glänzenden Schutzlack überzogen, beim matten Druck wird mit einer Fixierung unter dem Druck gearbeitet.
Hydrolack wird ausschließlich außen aufgebracht. Aufgrund der niedrigen Brenntemperatur von 180°C ist er bis zu 250 Spülgängen spülmaschinengeeignet und nicht kratzfest. Empfohlen wird die Handwäsche.
Auflagen können ab 100 Stück erstellt werden.
Effektpigment-Druck
Beim Effektpigment-Druck wird das Motiv mit matt metallischer Optik außen aufgebracht.
Die Farben reichen von Silber über Gold hin zu Bronze sowie pastellige Anteile. Eine interessante Kombination lässt sich mit der Gastro-Spritzung, dem Nano-Glanz oder dem Transfer-Druck erzeugen.
Hierbei sollten Sie zu feine Strukturen vermeiden, da sie optisch ineinander verschwimmen können.
Der Druck wird bei 840°C gebrannt und ist somit nach DIN 12875 spülmaschinenfest, kratzfest und besonders langlebig.
Auflagen können ab 100 Stück erstellt werden.
Matt- und Glanz-Druck
Beim Matt- und Glanz-Druck wird das Motiv zuerst glänzend aufgedruckt, danach wird ein Teil des Druckes matt überdruckt. So entsteht eine matte und glänzende Oberfläche.
Bei einer größeren matten Fläche kann man einen Tafeleffekt erzeugen. Die matte Oberfläche lässt sich mit Kreide oder Buntstiften beschreiben.
Der Druck wird bei 840°C gebrannt und ist kratzfest und besonders langlebig. Durch die matte Überdruckung können Farbveränderungen auftreten, deswegen ist ein Andruck (Probedruck) erforderlich.
Bei dieser Druckmethode ist Handspülung besser. Die Oberfläche ist leichter angreifbar und kann sich in der Spülmaschine verfärben, auch durch Reste von anderen farbigen Lebensmitteln.
Auflagen können ab 100 Stück erstellt werden.
Nano-Glanz-Druck
Mit dem Nano-Glanz erhält die Außenseite und / oder Innenseite eine metallisch-spiegelnde Oberfläche. Unter Vakuum wird eine hauchdünne Titanschicht aufgedampft. Titan wird auch in der Zahnmedizin verwendet und ist gesundheitlich unbedenklich.
Es können auch zwei unterschiedliche Farben gewählt werden. Es gibt Bronze, Regenbogen, Gold, Silber, Perlmutt und Violett.
Spezielle Effekte können mit der Kombination von Nano-Glanz, Effektpigment-Druck oder Relief-Druck erzielt werden. Natürlich kann man im Nachgang auch das Porzellan gravieren.
Nano-Glanz ist bis zu 250 Spülgängen spülmaschinengeeignet, empfohlen wird die Handwäsche. Er ist nicht geeignet für die Mikrowelle.
Auflagen können ab 250 Stück erstellt werden.
Reliefdruck
Relief-Weiß-Druck oder Relief-Weiß-Farbdruck
Der Reliefdruck wird nur auf der Außenseite angewendet. Beim Relief-Weiß-Druck wird das Motiv mehrfach mit weißer Spezialfarbe übereinander gedruckt, so dass ein fühlbares und sichtbares Relief entsteht. So können z. B. auch Motive für Blinde erstellt werden.
Beim Relief-Weiß-Farbdruck wird zusätzliche zum weißen Reliefdruck noch ein normaler Farbdruck aufgebracht. Hier können Sie Pantone-, HKS- oder RAL-Farben verwenden. Ein zusätzlicher Nano-Glanz-Druck hebt die Druckfarben effektvoll hervor.
Nutzt man den Farb- und Relieftransparentdruck, wird zuerst das Motiv aufgebracht und dann mit feinen Linien aus Transparentlack überdruckt. Der transparente Lack kann nur mit maximal 2 Punkt Stärke eingesetzt werden, hierzu ist Ihr Motiv vorab zu prüfen.
Der Druck wird dann bei 840°C gebrannt und ist somit nach DIN 12875 spülmaschinenfest, kratzfest und besonders langlebig.
Auflagen können ab 100 Stück erstellt werden.
Softtouch-Druck
Mit dem Softtouch erhält die Außenseite eine pudrig-matte, seidige Oberfläche mit schöner Haptik.
Da es sich beim Softtouch um eine weiche Veredelung handelt mit offener Oberfläche, kann es durch z. B. Lippenstift, Tee oder Kaffee zu Verfärbungen kommen, die sich nicht abwaschen lassen. Daher sind dunkle Farben besser geeignet für die Softtouch-Veredelung.
Softtouch wird ausschließlich außen aufgebracht. Aufgrund der niedrigen Brenntemperatur von 180°C ist er bis zu 250 Spülgängen spülmaschinengeeignet und ist nicht kratzfest. Empfohlen wird die Handwäsche.
Auflagen können ab 100 Stück erstellt werden.
Sublimations-Druck
Bei der Sublimation wird das Motiv mit einer speziellen Tinte auf ein Trägermaterial gedruckt, auf dem Becher positioniert und mittels einer Heißpresse angepresst. Dabei dampfen sich die Farbstoffe in die Oberfläche ein und verbinden sich.
Es werden hierbei nur spezielle Becher verwendet, die mit einer Kunststoffschicht überzogen werden und für die Pressen passend sind.
Mit Sublimation sind Personalisierungen oder individuelle Fotos druckbar.
Die Sublimation ist bis zu 250 Spülgängen spülmaschinengeeignet und nicht kratzfest. Empfohlen wird die Handwäsche. Vermeiden Sie auch die direkte Sonneneinstrahlung.
Auflagen können ab 72 Stück erstellt werden.
Personalisierungen
mit Sublimation
Mit dem Sublimationsdruck können personalisierte Becher erstellt werden, mit Namen oder auch mit Foto.
Es können aber auch Becher bedruckt und dann nachträglich mit einem Namen personalisiert werden. Die Personalisierung muss nicht komplett erfolgen, die Becher können auch von uns gelagert und zu einem späteren Zeitpunkt abgerufen werden.
Gerne übernehmen wir hierbei auch den individuellen Versand.
Druckfarbe bei Porzellan
Es gibt organische und anorganische Druckfarben.
Organische Farben für z. B. für den Hydrolack. Sie liegen sehr nah bei den Grundfarben CMYK. Hierbei kann nahezu das ganze Farbspektrum abgebildet und individuelle Farben gemischt werden bis hin zu Neontönen.
Gebrannt werden diese Farben nur bis 180°C, das so genannte Tempern. Beim Tempern gehen die Farben keine feste Verbindung mit dem Porzellan ein.
Das so gefärbte Porzellan kann mit Transfer-Drucken veredelt werden, hierfür verwendet man ebenfalls organische Farben (XPressionfarben).
Zum Schluss kann man noch zusätzlich den Softtouch auf die Oberfläche aufbringen.
Anorganische Farben werden mit Metalloxyden hergestellt und sind in Ihrer Grundfarbe nicht mit den organischen Farben vergleichbar. Durch unterschiede bei den gelieferten Chargen und den verwendeten Materialien sind immer wieder Anpassungen bei der Farbmischung nötig. Einige Farben lassen sich hiermit gar nicht darstellen.
Die finale Farbe ist vor dem Brennen oftmals nicht einschätzbar, da sich die endgültige Farbe erst beim Brennvorgang entwickelt. Daher werden bei der Farbplanung Farbenmischungen anhand von bereits gebrannten Farbmustern bestimmt.
Bei anorganischen Farben wird vor der Nutzung in eine Glasmasse eingeschmolzen und gemahlen. Beim späteren Brennen bei 840°C schmilzt das Glas auf dem Porzellan und fixiert die Farbe beim Abkühlen so auf der Oberfläche (Aufglasur).
Beim Brennen mit 1.200°C wird die transparente Glasur des Porzellans noch einmal flüssig, die Farbpigmente sinken in die Glasur ein und werden beim Abkühlen darin eingeschlossen (Innenglasur oder Einsinkglasur). Dadurch wird die Oberfläche innen noch besser geschützt.
Leider sinkt das Farbspektrum bei den hohen Temperaturen, da einige Metalloxyde bei diesen Temperaturen verbrennen.
Gastro-Druck und Gastro-Spritzung
Für die hohen Ansprüche in der Gastronomie
Der Gastro-Druck oder die Gastro-Spritzung wird für Porzellan verwendet, das stark beansprucht wird. Gastro-Druck ist ein Transfer-Druck und hat die gleichen gestalterischen Möglichkeiten.
Bei dieser Druckmethode werden anorganische Farben verwendet und die Brenntemperatur beträgt 1.200°C. Bei diesen Temperaturen wird die transparente Glasur des Porzellans flüssig, die Farbpigmente sinken in die Glasur ein und werden beim Abkühlen fest darin verschlossen.
Generell lässt sich Porzellan innen und außen spritzen, einfarbig oder mit zwei Farben. Bei einer Gastro-Spritzung außen wird diese ausschließlich nur mit einer Gravur oder einem Pigmentdruck angeboten. Da sich die Farben hierbei etwas anders verhalten, wird ein Andruck empfohlen.
Aufgrund der hohen Brenntemperaturen wird beim Gastro-Druck keine Fernost-Ware eingesetzt und es ergeben sich einige farbliche Einschränkungen.
Der Gastro-Druck ist spülmaschinenfest, kratzfest und besonders langlebig.
Auflagen können ab 250 Stück erstellt werden.